Sonnenspaß

*Post enthält Werbung - das Schnittmuster wurde mir frei zur Verfügung gestellt*

Sommer, Sonne, Meer - sooooo schön! Leider bruzzelt die Sonne doch ziemlich, auch wenn man es am Meer durch den Wind oft nicht so wahrnimmt. UV-Schutz ist daher ein Muss. In welcher Form auch immer. Manchmal aber ganz schön leidig - jedenfalls wenn es um das Eincremen geht.

Den besten Sonnenschutz im Freien erreicht man [aber eigentlich nicht mit Sonnencreme, sondern] mit Kleidung. Jedes Kleidungsstück schützt vor zu intensiver ultravioletter (UV-)Strahlung. Wie hoch dieser Schutz ist, hängt in erster Linie vom Gewebetyp und der Dichte des Gewebes ab. Grundsätzlich gilt: je dichter gewebt, desto besser (Zitat BfS). 

Damit der Bade- und Sonnenspaß also erhalten bleibt, kann man seit einigen Jahren schon auf Badelycra mit UV-Schutz zurückgreifen. Der ist dicht gewebt, ggf. noch weiter funktionalisiert und stört nicht im Wasser, wie das bei sich vollsaugendem Jersey der Fall wäre.

Für's "richtige" Schwimmen finde ich persönlich Badeanzüge praktisch. Wenn die Kinder aber einfach am Strand toben wollen, sind Sets aus Shirt und Radlerhose toll - die bieten eine gute Bewegungsfreiheit, gleichzeitig muss weniger ungeschützte Haut eingecremt werden. Für den Sommerurlaub gab es deshalb in diesem Jahr was Selbstgenähtes nach dem Schnittmuster "Sport Set Matahari" von Nähfrosch.

Für das große Miezenkind habe ich zwei dieser Sets in Größe 122 genäht. Das erste hier ist aus schwarz-weißem Badelycra mit Bündchen an den Ärmeln und am Shirtsaum sowie an den Hosenbeinen. Weil's farblich so gut passte, habe ich ein Orca-Bügelbild auf dem Shirt aufgebracht. (Wer sich für das Plotten auf Lycra interessiert, findet zum Beispiel bei der Erbsenprinzessin einen sehr guten Post dazu.)



Beim zweiten Set für die Große aus einem blauen Badelycra mit Glitzer gab es ein bisschen Rüschen dazu: Statt Shirtbündchen habe ich am Saum eine Art rüschiges Schößchen angenäht:



Das kleine Miezenkind hat zwei Sets in Größe 110 in Rottönen bekommen. Bei Set Nummer 1 habe ich Badelycra in den Farben Beere und Magenta kombiniert und die Säume wie bei dem schwarz-weißen Set der Großen mit Bündchen abgeschlossen.



Set Nummer 2 ist aus rotem Badelycra mit weißen Punkten. Anstatt Bündchen habe ich die Säume in Form von Rollsäumen abgeschlossen, so dass es etwas verspielter aussieht.



Auch wenn die Bilder hier alle am Strand bzw. im Wasser entstanden sind, wurden und werden die Sets momentan eigentlich ständig und überall getragen und nur ungern abends ausgezogen. Das sagt eigentlich schon alles, oder?

Fazit zum Schnittmuster:
Anleitung: Sehr ausführlich und gut bebildert. Besonders gut gefällt mir, dass im vorderen Teil Tipps zur Anpassung und zur Verarbeitung von Lycra gegeben werden.
Passform: Bei meinen beiden Kindern saß das Set unterschiedlich, was aber genau den individuellen Vorlieben entsprach. Die Große schwimmt viel und braucht daher eher körpernahe Badesachen. Die Kleine mag es - momentan jedenfalls noch - gerne ein bisschen weiter. Steuern lässt sich das u.a. durch die Wahl der Größe. Beide Kinder befanden sich zwischen zwei Kleidergrößen. Für die Große habe ich entsprechend die nächst kleinere (122), für die Kleine die nächst größere Kleidergröße (110) genäht.
Variabilität: Das Shirt kann mit unterschiedlicher Ärmellänge genäht werden. Durch eine optionale  Unterteilung lässt sich außerdem schön colourblocken (sagt man das wirklich so?). Darüber hinaus lässt sich nach dem Schnittmuster durch die Stoffwahl z.B. auch Skikleidung nähen.
Was ich beim nächsten Mal anders machen würde: Mir gefallen die Shirts und Hosen so schon sehr gut. Für etwas frischere Tage am Wasser wären aber längere Ärmel und ggf. auch knöchellange Hosenbeine gut. Außerdem ist „Matahari“ ja wie schon gesagt nicht nur auf Badebekleidung beschränkt...

Fazit zu den Stoffen: 
Alle vier Stoffe sind als UV50+ deklariert, sollen licht-, chlor- und salzwasserbeständig sowie resistent bzgl. Sonnencreme sein. Abgesehen von der Chlorbeständigkeit, die ich schlichtweg noch nicht getestet habe, bin ich bisher (nach drei Wochen Dauerkontakt mit Salzwasser und Sonnencreme) sehr zufrieden. 
Was die mechanische Robustheit betrifft, gab es - abgesehen von einer Sache - auch nichts zu bemängeln: Der rote Stoff mit den weißen Punkten weist am Po ein leichtes Pilling auf. Ob das aber an dem Stoff liegt oder der Dauerstrapazierung durch Sand und Spielplatz geschuldet ist, wird sich mit der Zeit und im Vergleich mit den anderen Stoffen noch zeigen. 
Von der Haptik her mag ich die Badelycras von alles-fuer-selbermacher etwas lieber, was aber Geschmackssache ist. Ebenso punkten diese Stoffe für mich besonders dadurch, dass sie aus Meeresabfällen hergestellt wurden. Was ich toll fände, wären mehr Informationen dazu auf der jeweiligen Produktseite - also etwa, wie die Meeresabfälle gewonnen werden, welche überhaupt verwertbar sind, wie daraus neue Stoffe hergestellt werden.
Achso, und überhaupt. Als ich die Stoffe zum ersten Mal in der Hand hatte, graute es mir ein bisschen vor dem flutschigen Zeug. War aber halb so schlimm. Durch Viskose et al. bin ich ja doch in zwischen etwas abgehärtet. Gute Tipps zur Verarbeitung von Badelycra gibt es ansonsten zum Beispiel bei Nähfrosch.

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