Nähen macht süchtig

*Post enthält Werbung - das Buch wurde mir frei zur Verfügung gestellt*

Ich liebe Bücher. Seit ich lesen kann, habe ich Unmengen davon verschlungen. Aus der Bibliothek, aber auch selbst gekaufte Bücher. So hat sich zu Hause über die Jahrzehnte eine stattliche Menge angesammelt, die mittlerweile die Regale sprengt.

In der letzten Zeit stagniert mein Buchkonsum jedoch ein wenig. Das merke ich daran, dass ich schon länger nicht mehr händeringend nach einem Platz für ein neues Buch gesucht habe. Der Grund: Konkurrenz. In Form der Nähmaschine, die für den nächtlichen Zeitvertreib eine gute Alternative ist.

Diese Konkurrenz ist stark, denn: Nähen macht süchtig. Warum? Gute Frage... Vielleicht liegt es an der Produktivität und Möglichkeiten der Kreativität, die es bietet. Therapie? Muss ich nicht, kann ich nicht, will ich nicht. Denn genau diese Produktivität und Kreativität sind ein toller Ausgleich zum Alltag und haben mir zudem in den letzten Jahren sehr geholfen, den Frust über schlaflose Nächte in Zaum zu halten.

Für gewöhnlich entscheide ich mich also entweder für ein Buch oder die Nähmaschine, wobei letztere momentan eben meist gewinnt. Einmal aber, da packte ich beides unter einen Hut, legte mich ins Bett und las ein Buch... übers Nähen. Bezeichnenderweise hieß das Buch dann auch noch "Nähen macht süchtig".

So geschehen vor ein paar Wochen. Das Buch mit eben jenem Titel stammt von Petra Wünsche, die unter ihrem Label "pedilu" Schnittmuster und Plottervorlagen anbietet. Ich durfte es im Rahmen ihrer Buchtour #nähenmachtsüchtigbuch lesen und ein paar Projekte daraus nähen. Danke dir, liebe Petra, dass ich dabei sein durfte!

Für mich war das Buch ein Experiment, denn nach Nähbüchern arbeite ich selten. Für gewöhnlich habe ich sehr konkrete Vorstellungen von dem, was ich nähen will, und suche dann eher nach einzelnen Schnittmustern als nach Büchern, die oft nur eines oder sehr wenige Projekte enthalten, die mich interessieren. Ich war gespannt, ob das bei „Nähen macht süchtig“ anders sein würde, und habe es mir dann gleich nach Zustellung als Bettlektüre vorgenommen. 

Das Buch hat eine einfache Struktur aus einem Grundlagen- sowie einem Projektteil, an die sich noch ein kleines Materiallexikon sowie Infos zu Einlagen und Vliesen anschließen. Der Grundlagenteil geht auf Grundausstattung und Nähmaschine, Sticharten, diverse Stoffe und Größenwahl sowie die wichtigsten Schritte vor dem eigentlichen Nähen ein. Der Projektteil enthält 15 Nähprojekte unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads (markiert durch ein bis drei Sicherheitsklammern) von Kuschelkissen bis Blusenshirt. 

Schon beim ersten Durchblättern hatte ich mir die Projekte markiert, die mich interessierten und die ich später gerne nähen wollte. Am Ende war fast alles mit bunten Zettelchen beklebt und ich musste aufgrund der Kürze der Zeit priorisieren. Ich habe meine Wahl dann schließlich auf drei Nähprojekte eingegrenzt: Ein Igel-Nadelkissen, eine Rope Bowl sowie ein Patchwork-Kissen. 

Das Igel-Nadelkissen habe ich aus Leinen und Fellimitat genäht. Beides hatte ich noch als Reste in meinem Stoffvorrat. Die Größe des Schnittmusters eignet sich bestens, um auch ganz kleine Reste noch schön zu verwerten. Gefüllt habe ich den Igel nicht mit Füllwatte, sondern mit kleinsten Jerseyresten, die ich für solche Zwecke zerschnibbelt in einer Tüte lager. Für ein Nadelkisssen ist das Igelfell allerdings etwas zu lang. Stutzen wolle ich es aber auch nicht, so dass ich ihn stattdessen als Deko verwenden werde. Ich werde mir aber noch einen kurzhaarigen Igel nähen, den ich dann tatsächlich auch als Nadelkissen verwenden kann.



Apropos noch ein Igel... Die Kinder hatte ich nicht bedacht. Als die nämlich den Igel sahen, wollten sie auch unbedingt einen haben. Jede für sich, natürlich. Statt Projekt 2 und 3 gab es deshalb erstmal noch mehr Igel. Diesmal allerdings mit Hilfe der Großen. 



Als nächstes stand dann die Rope Bowl an. Solche aus Baumwollseilen genähten Schalen wollte ich schon seit längerem mal gemacht haben. Das Buch war eine gute Gelegenheit, dies endlich zu versuchen. 

Weil das große Miezenkind durch die Igel so schön im Flow war, hat sie dann auch gleich noch bei diesem Projekt mitgemacht. Verwendet haben wir dünnes, unverstärktes Hoodieband (4mm anstelle der im Buch angegebenen 6 mm), von dem ich total vorausschauend schon vor einigen Jahren etwa 25 Meter angeschafft hatte. Den Boden der Schale hat die Große genäht, die Seitenwände stammen von mir. Die Untersetzer-Variante hätte sie also locker alleine geschafft.

Technisch sind Untersetzer oder Schale kein Hexenwerk und das Nähen ist durch den monotonen Zickzackstich schon fast meditativ. Das Endergebnis aber sieht toll aus und lässt sich vielseitig einsetzen. Als Obstschale, Brötchenkorb, zur Aufbewahrung von Konen oder Spielzeug. Wie genau, ist hier noch nicht abschließend geklärt. Ich werde wahrscheinlich einfach noch ein paar nähen.








Projekt Nummer 3, das Patchwork-Kissen, "durfte" ich dann alleine nähen. Statt Velours habe ich Reste von grauem Tencel verwendet, weshalb der Bezug etwas "schlabberiger" geraten ist, als dies bei Velours der Fall gewesen wäre. Dafür ist der Tencel aber mindestens ein genauso guter Streichelstoff. Die Teilungsnähte habe ich außerdem mit weißer Paspel versehen. Wie hier auf dem Bild zu sehen ist, hat das Kissen einen Hotelverschluss, so dass sich auch dieses Projekt gut für Anfänger eignet.

Morgen gibt's auf Instagram nochmal ein Flatlay mit den drei Projekten und damit dann hoffentlich eine schöne Ansicht des Kissens von der Vorderseite.



Fazit zum Buch
"Nähen macht süchtig" ist ein anfänger- und aus meiner Sicht auch durchaus familientaugliches Nähbuch, an dem durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und die Ausbaufähigkeit der Schnitte auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen können. Gerade durch die schnellen Erfolgserlebnisse bei den kleineren Projekten wird man schnell zum Wiederholungstäter. Also Achtung - tatsächlich Suchtgefahr!

So, heute Nacht gehe ich aber mal ohne zu nähen oder zu lesen ins Bett. Und träume einfach davon, was ich demnächst noch alles aus dem Buch nähen will, denn da waren ja schließlich noch einige Projekte, die ich erstmal zurückgestellt hatte.

Wer inzwischen neugierig geworden ist und gerne noch ein paar Einblicke bekommen möchte, der schaue mal beim Beitrag von pedilu zur Buchtour vorbei. Dort findet ihr die Links zu den anderen Mädels, die im Rahmen der Buchtour wunderbare Beispiele genäht haben.

Links:




Kommentare

  1. Danke dir, du Liebe!
    Es freut mich, dass fast die ganze Familie Spaß an dem Buch hatte. Deine Projekte sind wirklich wunderschön geworden. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches mir das Liebste ist … :.)

    Liebe Grüße! Petra

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    1. Die Kommentarfunktion und ich haben eine on-off-Beziehung. Jetzt geht's mal wieder mit uns, daher als kleiner Nachzüglerkommentar: Herzlichen Dank an dich, Petra - v.a. auch für dieses tolle Buch und dass ich (und meine kleine Helferin) mitnähen durfte. Liebe Grüße!

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