Stripes, please

*Post enthält Werbung - das Schnittmuster wurde mir frei zur Verfügung gestellt *

Olinda. Ganz ausgetobt habe ich mich an dem Schnitt immer noch nicht. Die Taschen dieser Hose gingen mir nach dem Probenähen nicht aus dem Kopf. Da lag nämlich noch so ein gestreifter Stretch-Jeansstoff, aus dem unbedingt eine Hose werden sollte. Ich konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daraus eine Olinda mit klassischen Gesäßtaschen oder Fakepaspeltaschen zu nähen. Nicht, weil ich diese Taschen nicht mag. Im Gegenteil. Aber irgendwie sollte es nicht sein. 

Ganz ohne Taschen ist aber - meist jedenfalls - auch nicht so ganz mein Ding. Deshalb habe ich mich nach einigem Hin- und Her für Fake-Klappentaschen entschieden. Weil ich sie sehr gerne mag. Weil ich sie viel zu selten einsetze. Weil sie recht fix zu nähen sind. Weil ich damit plötzlich genau wusste, wie meine gestreiften Olinda aussehen sollte.

Herausgekommen ist eine Olinda-typisch gemütliche Hose mit gaaanz viel Streifen, die rückseitig ein schönes Taschendetail aufweist (die Anleitung zum Hack gibt's weiter unten).

Oben zu sehen ist, dass ich für diese Olinda mal ein ganz schlichtes, weißes Breitgummi benutzt habe, was in Kombination mit dem Stoff farblich auch die richtige Wahl war.

Ich stelle gerade bei den Fotos mal wieder fest, wie gut mir - ganz untypisch für mich - die Hose auch zusammen mit einem ganz oder teils reingestecktem Oberteil gefällt.

Durch die Streifen und die 7/8-Beinlänge wirkt die Hose sommerlich, wobei sie für mich aufgrund der Stoffdicke durchaus auch herbsttauglich sein wird.

Fazit zum Schnittmuster:

Olinda habe ich bereits zweimal genäht (O wie schön) und an meiner Meinung zu dem Schnittmuster hat sich auch absolut nichts geändert: Der Schnitt ist simpel zu nähen und unheimlich toll zu tragen.

Fazit zum Stoff:
Für die Olinda genau richtig. Der Stoff ist schön griffig, hat mit 4 % Elasthan-Anteil aber eine sehr gute Dehnbarkeit, so dass ich in die diesmal direkt kleiner gewählte Größe 34 gut rein- und rauskomme.

Heute gibt's Gehacktes: 
Zu guter Letzt zeige ich euch nämlich, wie sich die Fake-Klappentaschen recht zügig nähen lassen.

[1.] Schneide für zwei Taschenklappen insgesamt vier Teile zu (NZ von 1 cm ist in meiner Schablone bereits enthalten; Zuschnitt im Bruch; in der Breite skaliert auf Größe 34, daher für größere Größen bei Bedarf an die Breite der Fakepaspeltasche anzupassen).

[2.] Verstärke zwei der Teile mit Vlieseline.

[3.] Lege jeweils ein verstärktes und ein unverstärktes Schnittteil rechts auf rechts, stecke die Teile fest...

[4.] ...und schließe die Seiten sowie die unteren Schrägen mit einer Naht. 

[5.] Schneide den Stoff anschließend an den Ecken bis knapp an die Naht ab...

[6.] ...und bügle die Nahtzugaben auseinander.

[7.] Wende die Taschenklappen und forme die Ecken schön aus.

[8.] Bügle die Taschenklappen nochmals und steppe sie optional knappkantig ab.

[9.] Steppe nun am oberen Rand im Abstand von 4 mm ab.

[10.] Nähe optional ein Knopfloch.

[11.] Markiere auf der Hosenrückseite den oberen Rand der Fakepaspeltasche. 

[12.] Lege anschließend die Taschenklappen mit der Spitze nach oben und der "schönen" Seite zum Hosenteil hinweisend an die Positionsmarke der Fakepaspeltasche an. Nähe sie im Abstand von 6 mm vom Rand fest.

[13.] Klappe die Taschen dann nach unten, bügle nochmals drüber...

[14.] ...und steppe im Abstand von 8 mm vom oberen Rand ab.

[15.] Nähe nun noch die Knöpfe an. 

Fertig!

Links:

• Schnittmuster "Olinda" von erbsünde
• hellblau-weiß-gestreifter Stretch Denim, bezogen über Stoffkontor

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