Friesennerz light

*Post enthält Werbung - das Schnittmuster wurde mir frei zur Verfügung gestellt*

Geht ein selbstgenähtes Kleidungsstück verloren, so tut das weh. Selbst bei den ganz einfachen Sachen, aber umso mehr bei den richtig aufwendigen Stücken. Aus diesem Grund hat es mir bisher immer wiederstrebt, Jacken für die Kinder zu nähen - Jacken werden irgendwo hingehängt oder abgelegt und dann gerne mal vergessen, jedenfalls bei uns.

Seitdem die Große allerdings meinen - immer noch unfertigen - gelben Windbreaker in der Variante mit Bauchtasche von LENI PEPUNKT. gesehen hat, hing sie mir solange damit in den Ohren, bis ich doch irgendwann nachgegeben habe.

In die engere Auswahl kamen mehrere Schnittmuster, von denen die Wahl letztlich auf "Pirulito" von erbsünde fiel, für das zu dem Zeitpunkt das Probenähen lief und an dem ich teilnehmen durfte. 

"Pirulito" ist eine Kapuzenjacke mit Reißverschluss, die sich einlagig oder gefüttert nähen lässt und insofern für jede Jahreszeit einsetzbar ist. Da bei uns gerade eine leichte Jacke für den Herbst fehlte, habe ich sie aus Dry Olskin mit einem dünnen Mesh-Futter genäht. So bietet die Jacke einerseits als "Friesennerz light" Schutz vor Wind und Nieselregen, andererseits aber auch genug Bewegungsfreiheit, um damit toben und klettern zu können.


Die Kapuze lässt sich übrigens abknöpfen. Wer aber ganz darauf verzichten mag, lässt beim Nähen einfach den Kapuzenansatzstreifen der Jacke und die Kapuze selbst weg.


Der Reißverschluss der "Pirulito"-Jacke verläuft von der oberen Mitte schräg nach unten zur Seite, so dass sie zwei unterschiedlich große Vorderteile hat. Eigentlich kommt entsprechend Schnittmuster eine Bauchtasche auf das größere der beiden Vorderteile, was die Große aber nicht haben wollte. Da ihr jetzt im Nachhinein doch Taschen fehlen, würde ich bei der nächsten Jacke irgendeine Form von Tasche ein- oder aufnähen.


Den Reißverschluss habe ich um ein kleines Detail aus weißer Kordel und silberfarbenem Kordelstopper ergänzt, da die Große solche Kleinigkeiten sehr gerne mag. Dahinter ist ein Reißverschlussbeleg zu erkennen, was ich gerade bei Kinderkleidung immer sehr wichtig finde, damit kein Shirt oder Pullover eingeklemmt wird.


Die Jacke ist hinten ein ganzes Stück länger geschnitten als vorne - sehr praktisch, wenn es draußen etwas kühler und feuchter ist, es aber trotzdem raus auf den Spielplatz oder in den Wald gehen soll.


Als Accessoire trägt die Große übrigens ein altes Mulltuch, dass eingefärbt und als Halstuch verwendet nochmal ein Revival erlebt.

Fazit zum Schnittmuster:
Anleitung: Alles drin und dran, was nötig ist, um eine schöne Jacke zu nähen.
Passform: Die Jacke habe ich entsprechend Maßtabelle in Größe 122/128 genäht und sie passt jetzt genau richtig. Für eine wintertaugliche, dicker gefütterte Jacke würde ich allerdings eine Nummer größer nähen.
Variabilität: Mit oder ohne Kapuze, mit oder ohne Fütterung sind die wesentlichen Variationsmöglichkeiten. Da der Gesamteindruck der Jacke aber sehr stark davon abhängt, welchen (nicht dehnbaren) Stoff man verwendet, ist hier am meisten Spiel drin.

Fazit zum Stoff:
Den gelben Dry Oilskin hatte ich vorher schon für meine gelbe Tasche nach dem Buch "Capsule Wardrobe - das Nähbuch" von Hilli Hiltrud verwendet (bisher nur auf Instagram gezeigt). Die Erfahrung damit zeigt: 1. Er ist sehr robust.  2. Er ist nur anfangs etwas steif. Je länger er genutzt wird, desto weicher fühlt er sich an. 3. Er ist zwar nicht 100 % wasserdicht, hält aber zumindest Nieselregen gut aus.  Außerdem ist der Stoff wirklich schreiend Gelb und damit die Jacke - sei es mit oder ohne Kind drin - nicht zu übersehen.
Einziger Makel des gelben Dry Oilskins: Er ist leicht durchscheinend, d.h. wenn darunter ein schwarz-weißes Ringelshirt getragen wird, sieht man das auch - einer der Gründe, weshalb ich die Jacke gefüttert habe. Und zwar mit weißem Mesh, den ich ursprünglich für Sportkleidung gekauft, dann aber nicht genutzt hatte. Als Jackenfutter machte er sich dafür nun prima.

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