Sewsei Wu

*Post enthält unbeauftragte Werbung*

Neulich habe ich ja schon geschrieben, dass meine Hosen scheinbar kollektiv Suizid begehen (Summerliebe). Darunter leider auch meine absolute Lieblingshose, die einige - momentan noch halbwegs kaschierbare - Löcher unterhalb des Bundes hat. Welche Hose das wohl ist? Ich hatte sie zum Beispiel hier (Hexenwerk) und hier (Can‘t stop falling in love) an. Eine Jegging von Diesel. Urgemütlich. 

Ein Nachfolger sollte schnellstens her, denn die altersschwache Jegging macht es sicher nicht mehr lange. Nur musste ich leider feststellen, dass die Hose in der Form nicht mehr hergestellt wird und Jeggings anderer Marken nicht so gut passen. Aaaaargh!

Also doch eine selber nähen? Ich war erstmal hin und hergerissen, da sich bei mir Hosen-Frust aufgestaut hatte. Im letzten Jahr hatte ich eine „Chi Town Chino“ von Alina Design Co. genäht. Das Sewalong zu dem Schnitt fand ich grandios, das Nähen hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, nur das Ergebnis war etwas ernüchternd. Die Hose sah schön aus, ja...., solange ich sie nicht anhatte. Getragen sah sie fast wie eine Knickerbocker aus, weil sie trotz Größe 6 an den Oberschenkeln weit abstand. Meine bisherigen, gekauften Chinos waren nie so weit geschnitten. Ich war frustriert und  die Hose landete schließlich als UFO im Schrank, weil ich später die Beinweite reduzieren wollte. Dort liegt sie bis heute noch.

Danach folgte eine Hose aus dunkelblauem, stretchigem Babycord nach dem Schnittmuster „Aime comme Même pas Peur“ von Aime comme Marie, die prinzipiell super saß und nur am Bund zu weit war. Als ich ausbessern wollte, habe ich es dann irgendwie geschafft, den Reißverschluss zu ruinieren. Also hätte nicht nur der Bund, sondern nun auch noch ein guter Teil der Vorderseite aufgetrennt werden müssen. Cord aufzutrennen finde ich ohnehin schon fies. Wenn das verwendet Garn dann auch noch farblich genau zum Stoff passt, ist das ein echter Nervenkiller. Die Cordhose gesellte sich schließlich zu der Chino in den Schrank. Und leistet ihr auch immer noch Gesellschaft...

War das alles für die Katz? Nein. Ich habe durch beide Hosenprojekte unheimlich viel gelernt. Und irgendwann nehme ich sie mir auch nochmal vor. 

Hält mich das davon ab, wieder eine Hose zu nähen? Ebenfalls nein. Bei Nina von Vervliest und Zugenäht hatte ich nämlich in diesem Sommer ihren Post über eine Capri-Hosen-Variante der Ginger-Jeans von Closet Case Patterns gelesen, die mir sehr gut gefiel und deren Schnittmuster ich bereits hatte. Nach meinem Hosen-Frust hatte ich zwar die Idee, selber eine Jeans zu nähen, erstmal ad acta gelegt, nach dem Post juckte es mir dann aber doch zu sehr in den Fingern. 

Meine gute alte Lieblinshose hat einen niedrigen Bund und eng geschlossene Beine. Beides bietet das Schnittmusterensemble der „Ginger Skinny Jeans“: View A mit niedrigem Bund und etwas weiteren Beinen, View B mit hohem Bund und eng geschlossenen Beinen. Was ich wollte, war eine Kombination aus beiden. Ausgehend von View A mit dem niedrigen Bund habe ich deshalb die Beine entsprechend View B verschmälert. Mit dieser Variante wollte ich dann nochmal einen Versuch wagen.

Genäht habe ich die Ginger-Jeans in Größe 6 aus einem gelben Stretch-Jeans. Nach dem vorherigen Hosen-Frust fand ich des ganz schön herausfordernd, mich wieder an ein längeres Nähprojekt zu setzen. Aber ich habe mich durchgekämpft - und darf mich laut Schnittmusteranleitung jetzt Sewing Ninja nennen. Woo hoo, call me Sewsei Wu!





Ich überlege noch, Nieten an den Taschen anzubringen, bin aber noch nicht sicher, in welcher Farbe. Was meint ihr? Kupfer, Gold oder Silber?

Kleiner Nachtrag, weil ich ein Foto vom vorderen Bund vergessen hatte:


Fazit zum Schnitt: Yippie ya ya yippie yippie yeah! Auch zu diesem Hosenschnitt gibt es ein wunderbares Sewalong, das ich durchaus konkurrenzfähig zu dem Sewalong zur „Chi Town Chino“ finde. An einigen Stellen des Schnittes werde ich noch ein bisschen tüfteln und anpassen müssen, aber er geht schon in die richtige Richtung.

Links:

Und Verlinktes:

Kommentare

  1. Wow, ich ziehe alle Hüte, dass Du dich nach den Frusterlebnissen an eine "Ginger" getraut hast. Ich hätte die Nerven glaub ich nicht gehabt :-) Aber was für ein großartiges Ergebnis. Der Farbe der Hose ist ja wohl der Hammer. Und sie sitzt / steht Dir ausgezeichnet. Das freut mich, das zu lesen, und gibt mir Mut :-) Vielleicht hast Du ja Lust, Deinen Blogpost auch bei "Frau freut sich" zu verlinken? Da würde ich mich freuen! Liebe Grüße und danke für die Inspiration! Karin

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    1. Ach Mensch, ich wusste doch, dass ich irgendwas vergessen hatte. Hab mich jetzt verlinkt. Danke für die Erinnerung daran! Und vielen Dank für das tolle Feedback zur Hose. LG, Fiene

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  2. Die Hose ist der Knaller! Super, dass du dich trotz des vorherigen Frusterlebnisses da rangewagt hast. Die Farbe ist toll und in Kombination mit der blauen Bluse gleich noch mehr.
    Falls du noch Nieten setzen möchtest, würde ich sie auf den Knopf abstimmen.
    Viele Grüße! Tina

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    1. Vielen Dank! Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht... kupferfarbene Nieten machen optisch am meisten Sinn. :)

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  3. Hallo Fiene - oder Sewsei Wu in diesem Fall,
    ja die Hose ist wirklich mega toll geworden! Der Farbton schon an sich ist eine Augenweide, aber sie sitzt auch richtig, richtig gut und nach dieser Entstehungsgeschichte bist Du hoffentlich vollständig entlohnt ;o)
    Obwohl ich die Hose so wie sie ist schon perfekt finde, falls Nieten, dann natürlich nach Deinem persönlichen Geschmack. Schon seit mehreren Jahren bin ich ein echter Rosé-Fan, denn das passt zu allem anderen Schmuck in Kombination auch immer, aber da will ich Dich nicht verleiten...
    LG und ein tolles Tragegefühl wünsche ich Dir,
    Stef

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