Tomatensoße an Eis

*Post enthält Werbung - das Schnittmuster wurde mir frei zur Verfügung gestellt*

Die beiden Miezenkinder hatten sich mal wieder etwas Schönes gewünscht. Und zwar in hellen Farben. Eigentlich doch schön. Aber ich dachte sofort an Flecken aus Tomatensoße an Eis... Irgendwie doof, doch während Flecken auf neuer Kaufkleidung einfach schade sind, können sie auf selbstgenähter Kleidung manchmal echt ganz schön wehtun.

Zugegebenermaßen bin ich selbst ein Experte, wenn es darum geht, Kaffeeflecken auf neue wie auch alte, heißgeliebte Kleidung zu zaubern. Ach ja, und Spaghetti gibt es in der Kantine natürlich nur, wenn ich eine weiße Bluse trage... Insofern kann ich den beiden auch nie böse sein. 

Und spätestens nach dem Stichwort Spaghetti wurde mir auch klar, dass ich bisher mit Gallseife, Natron, Isopropanol und Azeton immer gut gefahren bin, was Flecken angeht, denn meine mittäglichen Pannen waren jedes Mal zu beheben. Und zur Not gibt es andere, kreativere Lösungen, um Flecken zu "beseitigen" wie Patches, Bügelbilder, Stickereien. Konsequenz: kein Kopfkino, sondern ein entspannterer Umgang mit den manchmal ziemlich schnell vorhandenen Flecken.

Und was sollte es nun für die Miezenkinder werden? Ein Schnittmuster, das ich sehr gerne auch für mich selbst verwenden würde:  das Twin-Set "Jeune" von sewpony. Das Schnittmuster gibt es nämlich seit Kurzem in deutscher Übersetzung bei Näh-Connection. 

Für die Kleine habe ich einen Jeansrock und eine kragenlose, weiße Bluse genäht - innen wie außen aus demselben Stoff.

Die angeschrägten Knopfleisten auf der Rückseite gefallen mir besonders gut.

Nachdem ich neulich erst auf den Geschmack gekommen bin, konnte ich es nicht lassen, an den Taschen des Rocks mit dem Blusenstoff bezogene Knöpfe anzunähen.

Für die Große gab es eine rosa Bluse (innen Viskose-Crêpe) - der passende Rock kommt hoffentlich noch, wobei ich sagen muss, dass die Bluse auch klasse zur Jeans aussieht.

Die innenliegende Viskose sieht man nicht, aber - O-Ton - "die Bluse fühlt sich innen ja schön kühl an". Die zwei Materiallagen der Bluse hatten mich vorab etwas gewurmt, da sie mir zu wärmend erschienen, aber zumindest bei dieser zweiten Bluse habe ich keinen Zweifel, dass sie auch im Sommer noch gerne getragen wird.

Nachdem ich die Fotos gemacht hatte, waren wir den ganzen Tag am Strand... 

… und es gab Pommes-rot-weiß sowie Schokoeis. Und zumindest die Kinder hatten danach keine Flecken auf den Klamotten.

Fazit zum Schnittmuster:

Inhalt: Das Schnittmuster umfasst einen Rock und zwei Blusen-Varianten mit Innenfutter, die zudem noch durch zwei Kragen modifiziert werden können. Zudem gibt es im Netz auch einige sehr schöne Hacks wie zum Beispiel bei Ulrike von Moritzwerk.

Anleitung: Die Anleitung leitet mit Zeichnungen und ausführlicher Beschreibung sehr gut durch das Schnittmuster. Obwohl die Bluse durch das Innenfutter auf den ersten Blick aufwändig erscheint, ist sie doch recht fix genäht.

Passform: Das Schnittmuster zeigt mir mal wieder, wie wichtig es ist, die Größe auch bei Kindern nicht nur nach Körpergröße oder Alter auszuwählen, sondern immer auch die anderen Maße zu bestimmen (und dann ggf. anzupassen): Für die Kleine habe ich in Größe 4Y genäht, die sie rein nach Körpergröße gerade erreicht hat. Vom Bauchumfang her hätte es in der Rückschau auch eine Größe kleiner sein können - das Gummi musst für ihren Baumumfang deutlich gekürzt werden, wodurch der Saumtunnel ganz schön stark gekräuselt wurde und ein Absteppen nicht mehr möglich war. Die Große hat rein nach Körpergröße gerade die Größe 7Y erreicht, die Bluse ist bei ihr jedoch gerade passgenau. Kürzer hätte sie nicht sein dürfen. Das ist zwar jetzt nicht relevant, aber wenn ich die Bluse in ein paar Monaten nochmal nähen sollte, müsste ich tatsächlich besser nochmal ihre Maße nehmen. In der Summe will ich aber echt nicht meckern. Ich finde, dass der Rock und die Blusen so, wie sie jetzt sind, sehr süß aussehen.

Fazit zu den Stoffen: Ich mag ungern Stoffreste wegwerfen und hebe so gut wie alles auf. Umso mehr freue ich mich, wenn ich das eine oder andere Stück noch gut nutzen kann. Der gelbe Tencel, die weiße Viskose und der Jeans-Stoff stammen allesamt aus Nähprojekten für mich (Jeans: Ginger die Zweite, der Rest kommt demnächst noch, d.h. sobald ich Fotos habe (Tencel) bzw. darf (Viskose)...) Ich trage die daraus entstandenen Sachen sehr gerne - u.a. deshalb, weil die Stoffe so schön angenehm sind. Stoffe von Art Gallery und Robert Kaufmann habe ich auch schon diverse Male vernäht und ich finde die Muster wie auch die Qualität immer wieder toll.

Links:

• Schnittmuster "Jeune" von sewpony, in deutscher Übersetzung bei Näh-Connection zu bekommen
• marineblauer Stretch-Jeans, bezogen über Stoffe Hemmers
• Baumwollstoff „Phonographic Grids“ von Art Gallery Fabrics, bezogen über Glücksmarie
• Baumwollstoff „Pond“ von Robert Kaufmann, bezogen über Glücksmarie
• Tencel Slub „Honey“ von meetMilk, bezogen über Juni Design
• Viskose-Crêpe in Off-White von Atelier Brunette, erzogen über Elsbeth & ich

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